In der Regel endet ein Arbeitszeugnis mit einer Dankesformel, in der der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer für seine geleistete Arbeit dankt und ihm für die Zukunft alles Gute wünscht. Diese Form der Höflichkeit ist in Deutschland üblich und wird von Personalern positiv bewertet. Entsprechend negativ fällt es auf, wenn das Arbeitszeugnis ohne einen Satz des Dankes endet. Doch hat man als Arbeitnehmer wirklich Anspruch auf eine Dankesformel im Arbeitszeugnis?

Ist eine Dankesformel im Arbeitszeugnis Pflicht?

Nein, eine Dankesformel im Arbeitszeugnis ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Der Arbeitgeber ist frei in der Entscheidung, ob er eine Dankesformel verwendet oder nicht. In der Praxis ist es jedoch üblich, dass Arbeitszeugnisse eine Dankesformel enthalten. Doch Vorsicht: Wenn der Arbeitgeber sich einmal für die Dankesformel entscheidet, dann muss er diese auch bei Überarbeitungen beibehalten, so das Bundesarbeitsgericht (Az. 9 AZR 272/22). Vorausgegangen waren mehrere Änderungswünsche der ehemaligen Mitarbeiterin. War in den Vorversionen noch jedesmal der Dank enthalten, ließ der Arbeitgeber diesen bei der der finalen Version weg. Die Weigerung, das dritte Arbeitszeugnis mit einer entsprechenden Formel zu versehen, stelle einen Verbot gegen das Maßregelungsverbot (§ 612a BGB) dar, so die Richter.

Welche Formulierungen gibt es für eine Dankesbekundung?

Die Formulierungen für eine Dankesformel sind sehr unterschiedlich. Es gibt sowohl allgemeine Formulierungen als auch Formulierungen, die sich an der konkreten Leistung des Arbeitnehmers orientieren. In der Regel schließt sich die Dankesbekundung an einen Satz an, der den Grund für das Ausscheiden des Arbeitnehmers und das Bedauern schildert.

Beispiele für allgemeine Dankeseklärungen:

  • „Wir danken für die stets gute Zusammenarbeit.“
  • „Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn/Frau [Name] sehr und danken ihm/ihr für die stets hervorragende Mitarbeit.“
  • „Wir wünschen Herrn/Frau [Name] für die Zukunft alles Gute.“

Beispiele für leistungsorientierte Dankesformeln:

  • „Wir danken Herrn/Frau [Name] für die stets herausragenden Leistungen.“
  • „Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn/Frau [Name] sehr, da er/sie ein wertvoller Mitarbeiter/Mitarbeiterin war.“
  • „Wir wünschen Herrn/Frau [Name] für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.“

Welche Bedeutung hat eine Dankesformel im Arbeitszeugnis?

Eine Dankesformel ist ein positiver Aspekt in einem Arbeitszeugnis. Insbesondere, wenn Sie mit dem Ausdruck des Bedauerns verbunden sind. Sie zeigt, dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer für seine Leistung wertschätzt und ihm/ihr für die Zukunft alles Gute wünscht. In der Praxis wird eine Dankesformel von Personalern durchweg positiv bewertet. Sie signalisiert, dass der Arbeitnehmer ein guter Mitarbeiter/ eine gute Mitarbeiterin war und dass er/sie in der neuen Firma gute Chancen hat.

Lesen Sie hier nach, welche weiteren Elemente in ein qualifiziertes Arbeitszeugnis gehören.